4. Stammzellen zur Behandlung von Leukämie
Wissenschaftler schaffen es immer besser, die AS-Zellen im Körper zu identifizieren und aus verschiedenen Geweben zu isolieren, in manchen Fällen gelingt es sogar, sie in Kultur zu züchten, obwohl dies ein schwierigeres Unterfangen ist als bei ES-Zellen. ES- und AS-Zellen unterscheiden sich nicht nur im Hinblick auf ihre Kultivierung, sondern auch im Hinblick auf das medizinische Potenzial. Das Potenzial der ES-Zellen wird allgemein als grösser eingestuft, vieles ist dabei aber in der Praxis noch nicht möglich. Anders bei den AS-Zellen: Seit über 30 Jahren werden blutbildende Stammzellen medizinisch eingesetzt, vor allem zur Behandlung von Leukämien (Blutkrebs). Sie nisten sich nach der Bestrahlung im Knochenmark ein und bauen wieder eine normale Blutbildung auf (siehe Grafik 8.1). Weltweit finden jährlich rund 20 000 blutbildende Stammzelltransplantationen statt. Diese AS-Zellen wurden früher aus gespendetem Knochenmark gewonnen und in die Blutbahn des Patienten gespritzt. Heute werden sie zum grossen Teil direkt dem Blut entnommen. Auch Nabelschnurblut, das nach der Geburt eines Kindes aus der Nabelschnur gewonnen werden kann, ist eine gute Quelle für AS-Zellen.