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Das Dilemma mit den Tierversuchen

Wo immer möglich, müssen heute tierversuchsfreie Methoden angewandt werden. Um die Sicherheit von Lebensmitteln und Medikamenten zu gewährleisten, kann jedoch nicht vollständig auf Tierversuche verzichtet werden.

Eigentlich sind alle Menschen gegen Tierversuche. Aber ebenso möchten alle Menschen, wenn sie krank sind, die besten und sichersten Medikamente und Therapien erhalten. Ohne Tierversuche geht das nicht. Wie gehen Sie mit diesem Dilemma um?

4. Tierversuche ersetzen, vermindern, verfeinern: das Prinzip der 3R

Nach wie vor braucht es aber eine konsequente Umsetzung des Prinzips von 3R. 3R steht für Refine (Verbessern), Reduce (Reduzieren), Replace (Ersetzen). Erfinder des 3R-Prinzips sind zwei mittlerweile verstorbene Engländer. Es klingt heute selbstverständlich, was William Russell und Rex Burch im Jahre 1959 über Tierversuche zu sagen hatten. Aber damals waren sie Pioniere. Ihr Wunsch war ein humanes Verhältnis zwischen Mensch und Tier. «Humane Wissenschaft ist gute Wissenschaft und der beste Weg, um dies zu erreichen, ist die rigorose Anwendung der 3R», sagte einst Rex Burch. Und: «Der 3R-Gedanke sollte als eine Chance betrachtet werden und nicht als Gefahr.»

Auf dieser Grundlage entwickelten Russel und Burch das Konzept der 3R. Das Konzept beschreibt knapp und klar, was bei der Planung eines Tierversuchs zu beachten ist. Es dauerte einige Zeit, bis das 3R-Prinzip breitere Anwendung fand. Nicht zuletzt der Druck von Tierschützern führte Ende der 70er-Jahre zum Umdenken. Bis heute ist der 3R-Gedanke in allen entwickelten Ländern zwar noch nicht überall selbstverständlich, aber weit verbreitet.