1. Influenza-Virus: ein tödlicher Winzling
Es ist winzig klein, kann sich nicht selbst bewegen, braucht keine
Nahrung und besteht lediglich aus einer nanometerdünnen Hülle und darin acht
Gensträngen, die die Informationen zum Bau neuer Viren enthalten. Es ist aber
unfähig, den eigenen Nachwuchs selbst zu produzieren, dazu braucht es einen
Wirt. Die Virushülle besteht aus fettähnlichen Molekülen (Phospolipiden) und
kann mit Seife leicht zerstört werden. Daher lautet auch die erste Regel im
Fall einer Grippeepidemie: Die Hände oft mit Seife waschen.
Und trotzdem ist das Influenzavirus nur scheinbar verletzlich: Jedes Jahr
zwingt es alleine in der Schweiz während der alljährlich wiederkehrenden
Grippewelle (saisonale Grippe) etwa 200’000 Menschen ins Bett. Und weltweit
sterben jährlich bis zu 500’000 Menschen an diesem Winzling. Manchmal – in
Abständen von Jahrzehnten – entsteht gar ein gänzlich neuer
Influenza-Abkömmling, der den Erdball umrundet und Millionen von Menschen töten
kann. Wie schafft das Virus das? Und was kann man gegen seine tödliche Wirkung
unternehmen
Definition Virus
Viren (lat. Gift, Schleim, Gestank) sind Partikel mit einem Genom aus doppelsträngiger oder einzelsträngiger DNA oder RNA von unterschiedlichster Grösse. Einige sind von einer Proteinhülle umschlossen (behüllte Viren), andere sind nackt. Vermehren können sie sich nur in lebenden Zellen, in die sie nach einem Schlüssel-Schlossprinzip andocken und eindringen. Viren besitzen keinen eigenen Stoffwechsel. Sie benutzen den Syntheseapparat der Zelle, die sie befallen haben.