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Patente schützen Erfindungen

Die Idee vom Patentieren ist nicht neu. Bereits im 15. Jahrhundert erkannte die Regierung Venedigs, dass Erfindungen einen besonderen Wert haben. Bis heute kommt dem Patentschutz grosse Bedeutung zu.

Was würden Sie sagen, wenn jemand Ihre geniale Idee eines neuen Automotors klauen würde? «Ideenklau», würden Sie rufen, und die Schuldigen möglicherweise vor Gericht zerren. Um solche Streitereien zu vermeiden, gibt es Patente.

7. Ethische Aspekte: Patente auf Gene, Tiere und Pflanzen?

Ist es eine Erfindung, wenn ein Erbgutabschnitt entschlüsselt wird und die Gensequenz dann zum Patent angemeldet wird? Wie erreicht man, dass die Resultate der Genforschung für die Allgemeinheit genutzt werden können? Soll eine gentechnisch veränderte Pflanze patentiert werden können? Leidet die Dritte Welt, weil sie sich die patentgeschützten Produkte nicht leisten kann?

Gene sind besonders: Sie sind mehr als eine chemische Substanz. Die Frage stellt sich daher, ob ganze Gene patentiert werden dürfen. Die Gesetzgebung geht vom Grundsatz aus, dass die Möglichkeiten der Forschung und Entwicklung nur ausgeschöpft werden können, wenn Erfindungen von einem angemessenen Schutz profitieren. Niemand ist bereit in Forschung und Entwicklung zu investieren, wenn sich danach Trittbrettfahrer bereichern können. Dies gilt auch für die Bio- und Gentechnologie. Gerade für kleine und mittlere Biotechunternehmen ist die Bedeutung des Erfinderschutzes zentral. Sie besitzen am Anfang ihrer Tätigkeit fast nur ein Kapital: das geistige Eigentum – Patente auf Erfindungen.

Andererseits wird auch argumentiert, dass Gene der Allgemeinheit gehören und nicht patentiert werden sollen. Es würden nur reiche Länder von der Patentierung profitieren, so der Vorwurf.