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Potenzial der Stammzellen

Stammzellen sind besondere Zellen. Sie haben das Potenzial, in unserem Körper Zellen und Gewebe zu erneuern. Die Hoffnung besteht, dass dank der Stammzellenforschung dereinst Krankheiten wie Parkinson, Alzheimer oder Diabetes heilbar werden.

Wussten Sie, dass Sie aus einer einzelnen Stammzelle entstanden sind? Und dass es in Ihrem Körper noch immer viele verschiedene Sorten von Stammzellen gibt, die zum Beispiel dafür sorgen, dass Ihre Haut nach einem Kratzer wieder nachwächst?

3. Adulte Stammzellen: zuständig für Erneuerung und Reparatur

Die zweite Art von Stammzellen, die adulten Stammzellen (AS-Zellen), unterscheiden sich massgeblich von den embryonalen Stammzellen: Man findet sie in vielen verschiedenen Geweben des erwachsenen Körpers, allerdings nur jeweils in geringer Zahl. Sie sind zuständig für Erneuerung und Heilung. Zum Beispiel in der Haut: Die oberste Hautschicht erneuert sich alle zwei Wochen. Alte Zellen sterben ab und werden durch neue aus unteren Schichten ersetzt. Dafür verantwortlich sind Hautstammzellen, die etwas tiefer in der Haut sitzen. Die Zellen teilen sich und sorgen für Nachschub. Bei der Teilung entsteht wiederum eine adulte Stammzelle, sowie eine neue, spezialisierte Körperzelle.

Auch in vielen anderen Geweben des Menschen haben Forschende AS-Zellen gefunden: im Hirn, im Knochenmark, im Blut, in den Muskeln und in der Leber. Adulte Stammzellen sind multipotent, sie können nur noch alle Zelltypen innerhalb des jeweiligen Gewebes ausbilden. Eine Blutstammzelle im Knochenmark kann daher rote Blutkörperchen, weisse Blutkörperchen, Blutplättchen etc. bilden, aber keine Nervenzellen. Gewisse AS-Zellen können über eine lange Zeit im Ruhezustand verharren und sich erst dann teilen, wenn sie gebraucht werden, etwa bei einer Verletzung. Im Gegensatz zu den ES-Zellen ist es ethisch viel weniger heikel, adulte Stammzellen für die Forschung zu gewinnen. Man benötigt dazu lediglich die Einwilligung einer Person, die ihre Stammzellen der Forschung zur Verfügung stellen will. Zudem sind AS-Zellen einfacher zu gewinnen.

Die Forschung mit AS-Zellen hat in den letzten Jahren grosse Fortschritte erzielt. Forscherinnen und Forscher suchen nach Wegen, wie man diese Zellen in Kultur so steuern kann, dass sie spezialisierte Zellen produzieren, welche gegen Krankheiten eingesetzt werden könnten. So könnten Dopamin-produzierende Zellen im Hirn von Parkinsonpatienten helfen, den fehlenden Stoff herzustellen; dasselbe gilt für Insulin- produzierende Zellen für Diabetiker, oder Herzmuskelzellen, welche Patienten nach einem Herzinfarkt verabreicht werden können. Letztere Technik wird zwar in ersten Versuchen bereits angewendet, allerdings wird es noch viele Jahre dauern, bis solche Therapien zum medizinischen Alltag gehören.

Die wichtigsten Fragen zu den adulten Stammzellen lauten heute: Wie viele Arten von AS-Zellen gibt es überhaupt und in welchen Geweben existieren sie? Wie entstehen AS-Zellen? Wieso bleiben sie in einem undifferenzierten Zustand, obwohl sich alle anderen Zellen in der Umgebung spezialisieren? Welches sind die Signale, die AS-Zellen dazu bringen, sich zu teilen?

Das Blut in der Nabelschnur ist eine gute Quelle für adulte Stammzellen.
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