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Das Dilemma mit den Tierversuchen

Wo immer möglich, müssen heute tierversuchsfreie Methoden angewandt werden. Um die Sicherheit von Lebensmitteln und Medikamenten zu gewährleisten, kann jedoch nicht vollständig auf Tierversuche verzichtet werden.

Eigentlich sind alle Menschen gegen Tierversuche. Aber ebenso möchten alle Menschen, wenn sie krank sind, die besten und sichersten Medikamente und Therapien erhalten. Ohne Tierversuche geht das nicht. Wie gehen Sie mit diesem Dilemma um?

10. Prinzip Kontrolle statt Verbote

Tierversuche werden heute streng kontrolliert. Personen, die Tierversuche durchführen, werden besonders geschult und ausgebildet. Dies entspricht auch dem Willen einer Mehrheit der Schweizer Bevölkerung. Diese hat sich in mehreren Volksabstimmungen für das Prinzip Kontrolle statt Verbote stark gemacht. Die letzte Volksinitiative “Zur Abschaffung der Tierversuche” wurde 1993 mit 72 Prozent verworfen. Es ist besser, Tierversuche unter strengen Kontrollen zuzulassen, anstatt diese gänzlich zu verbieten, so die Mehrheitsmeinung. Die Schweiz hat mit diesem Modell den Spagat geschafft, in der Forschung und im Tierschutz international an der Spitze zu bleiben. Denn viele Länder haben beim Tierschutz nicht so hohe Standards wie die Schweiz. Eine Verlagerung der Tierversuche ins Ausland ist daher nicht wünschenswert.

Die Zukunft der Tierversuche wird eine schwierige bleiben. Einerseits, weil Behörden immer mehr Sicherheit bei Lebensmitteln und Arzneimitteln fordern. Diese Sicherheit muss zu einem gewissen Teil durch Tierversuche gewährleistet werden. Andererseits fordern Tierschützer eine weitere Reduktion der Tierversuche, insbesondere bei Schweregrad-3-Versuchen. Hier gilt es in Zukunft einen Weg zu finden, der alle Seiten zufriedenstellt.