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Biopharmazeutika herstellen

Um Biopharmazeutika herzustellen, braucht es nicht nur Bioreaktoren und Fermenter, sondern auch Forscherinnen und Forscher, die an den richtigen Einstellungen tüfteln. Jede noch so kleine Veränderung hat einen Einfluss auf das am Ende hergestellte Biopharmazeutikum.

Ob man für vier Leute kocht oder für vier Millionen, ist ein gewaltiger Unterschied. Genauso geht es Forscherinnen und Forschern, die ein Medikament in Form eines Proteins im grossen Stil herstellen möchten.

4. Ethische Aspekte: Medikamentenpreise geben zu Reden

Darf man den Preis eines Medikaments gegen die Gesundheit eines Patienten abwägen? Sollen neue, wirksamere und verträglichere Medikamente, die oft teurer sind, nur finanziell besser gestellten Patienten zur Verfügung stehen? Darf man einer alten Person ein sehr teures Medikament verweigern?

Die Medikamentenpreise geben im Rahmen der Debatte um die Kosten des Gesundheitswesens immer wieder zu Diskussionen Anlass. Konsumentenorganisationen und Krankenversicherungen finden die Preise für viele Medikamente in der Schweiz im Vergleich zum Ausland überhöht und fordern, dass die Preise gesenkt werden. Bei neuen Medikamenten sind die Preise in der Schweiz in der Regel aber nicht höher als in vergleichbaren europäischen Ländern, oft sind sie tiefer als in Deutschland oder England und meist deutlich tiefer als in den USA. Zudem ist zu bedenken, dass bei den von der Krankenkasse bezahlten Medikamenten die Preisbildung nicht auf dem freien Markt erfolgt, sondern der Preis vom Staat festgesetzt wird.

Insbesondere neue, wirksamere und in der Regel verträglichere Medikamente führen dazu, dass die Ausgaben für Medikamente jährlich zunehmen. Gleichzeitig verbessern diese neuen Medikamente und Therapien die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten und erhöhen ihre Heilungs- und Überlebenschancen. So besiegten zu Beginn des 20. Jahrhunderts nur wenige Betroffene eine Krebserkrankung. Heute sind fünf Jahre nach der ersten Diagnose sechs von zehn Menschen mit Krebs am Leben.

© Barbara Jung