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Nanomedizin

Nano-Sonnencrème, nanobeschichtete Fensterscheiben, Nanomaschinen und jetzt auch noch Nanomedizin – alles nano, oder was? Mit «Nano» sind grosse Hoffnungen auf Techniken verbunden, die sich im Milliardstel Meterbereich abspielen. Das gilt ganz besonders für die Nanomedizin.

5. Nanomaterialien als Träger

Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Verwendung von Nanoteilchen, um Wirkstoffe an ein bestimmtes Ziel im Körper zu transportieren. Besonders schwierig ist es, Wirkstoffe ins Gehirn zu transportieren, denn das Gehirn ist von der Blut-Hirn-Schranke geschützt, sodass Wirkstoffe nicht einfach vom Blut ins Gehirn übergehen können. Das gilt grundsätzlich auch für Nanowirkstoffe. Allerdings können diese verpackt werden, etwa in Liposomen, und können so ins Gehirn eindringen. Damit eröffnen sich ganz neue Horizonte.

Eine andere Anwendung ist der Aufbau von Knochen: Mithilfe der Nanotechnologie konnten Forschende ein Knochenersatzmaterial entwickeln. Es besteht aus Hydroxylapatit und ermöglicht, dass knochenbildende Zellen ins Ersatzmaterial einwandern. So ersetzen sie Stück für Stück die künstliche Knochenersatzmasse durch natürliche Knochenmasse.

Schliesslich werden Nanopartikel auch in der Diagnostik verwendet: Mit Nanopartikeln aus Eisenoxiden können bestimmte Zellen (z.B. Stammzellen) gezielt markiert und dann mit einer Magnetresonanztomographie (MRI) dargestellt werden.

Grundsätzlich sind die Anforderungen an solche Nanopartikel hoch: Sie sollen völlig ungiftig und biologisch abbaubar sein. Sie sollten vom Immunsystem des Körpers möglichst nicht als fremd erkannt und bekämpft werden, bevor sie ihr Ziel erreicht haben und sie sollten keine allergischen Reaktionen hervorrufen oder gar selber krebserregend sein.