2. Zwei Möglichkeiten, um Erfindungen zu schützen
Erste Möglichkeit:
Sie können mit Ihrer Erfindung nicht einfach an die Öffentlichkeit gehen. Denn
wenn Sie Ihren Motor am Autosalon in Genf vorstellen und die ganze Welt jubelnd
darüber berichtet, werden die Autokonzerne Ihre Erfindung genau anschauen – und
abkupfern. Also halten Sie Ihre Erfindung vorerst geheim, erzählen niemandem
etwas davon. Sie nehmen Kontakt auf mit Porsche und versuchen, der Firma die
Erfindung möglichst teuer zu verkaufen.
Dies hat aber Nachteile: Es könnte jemand die Erfindung ausspionieren. Porsche verlangt Garantien, dass niemand sonst die Erfindung in den Händen hat. In der Zwischenzeit könnte auch die Forschungsabteilung von Toyota auf dieselbe Lösung kommen und ein Auto mit Ihrem sensationell neuen Antrieb auf den Markt bringen.
Zweite Möglichkeit: Sie könnten ein Patent anmelden, das Ihnen weltweit die Sicherheit gibt, dass während 20 Jahren niemand ohne Ihre Erlaubnis einen Antrieb mit Ihrer Erfindung verkaufen darf. Mit dem Patent in der Tasche können Sie sämtliche Automobilkonzerne kontaktieren. Da das Patent publiziert wurde, wissen sie über die enormen Konsequenzen Ihrer Erfindung Bescheid. Sie können nun entweder die Nutzungsrechte an Ihrer Erfindung exklusiv an einen Konzern (Exklusivlizenz) oder an alle Automobilfirmen vergeben: Für jedes Fahrzeug, das während dieser 20 Jahre verkauft wird und auf Ihrem Antrieb basiert, müssen die Firmen Ihnen einen Geldbetrag überweisen. Mit diesem Geld können Sie nicht nur die Schulden bei Ihren Eltern begleichen, Sie können auch eine komfortable Werkstatt mit vielen Mitarbeitern finanzieren, in der Sie weitere Erfindungen machen.