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Hepatitis: Wenn sich die Leber entzündet

Pamela Anderson, Steven Tyler von Aerosmith, Anthony Kiedis von den Red Hot Chili Peppers und Millionen Menschen weltweit haben eines gemeinsam: Sie haben sich mit dem Hepatitis C-Virus angesteckt. Das Virus ist bis heute ein grosses Problem für Betroffene und Ärzte.

5. Die Rationierung von Medikamenten – eine heikle Entscheidung

Hepatitis C wurde über viele Jahre standardmässig mit einer Therapie aus Interferon und Ribavirin behandelt. Für die Patienten ist diese Behandlung eine Tortur: ständige Kopfschmerzen, Fieber, Schwäche, Appetitlosigkeit. Nur die Hoffnung auf Heilung lässt die Patienten diese Strapazen durchstehen. Und trotzdem waren die Patienten danach oft nicht geheilt, bei den ersten Therapien betrug die Heilungsrate etwa 20 Prozent.
Seit einigen Jahren gibt es in der Schweiz neue Medikamente, die nicht nur die Heilungsraten stark erhöht haben – auf aktuell über 90-100 Prozent – sondern auch kaum noch Nebenwirkungen auslösen.
Das Problem sind jedoch die Kosten. Die neuen Medikamente sollen Tausende von Patienten heilen, sind aber teuer. So teuer, dass die Gesundheitsbehörde (Bundesamt für Gesundheit) eine Rationierung vorgenommen hat: Die Krankenkassen müssen die Kosten nur bei Patienten übernehmen, deren Leber bereits deutlich vernarbt ist oder die unter Folgeerkrankungen leiden. Auch andere Länder wie die USA und Grossbritannien haben solche Einschränkungen eingeführt. Darüber ist unter Ärzten, Patienten, Industrie und Behörden eine intensive Debatte entbrannt. Die Hoffnung besteht darin, dass die Preise sinken werden, wenn weitere Medikamente auf den Markt kommen.

Grafik 4: Wie Medikamente gegen Hepatitis C wirken.
Graphique 4: Mode d’action des médicaments contre l’hépatite C.
© vfa