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Nanomedizin

Nano-Sonnencrème, nanobeschichtete Fensterscheiben, Nanomaschinen und jetzt auch noch Nanomedizin – alles nano, oder was? Mit «Nano» sind grosse Hoffnungen auf Techniken verbunden, die sich im Milliardstel Meterbereich abspielen. Das gilt ganz besonders für die Nanomedizin.

2. Was ist Nanomedizin?

Das obige Beispiel zeigt: Nanomedizin ist grob vereinfacht die medizinische Anwendung von Technologien im Nanobereich. Klar ist, dass die Nanomedizin noch am Anfang steht, denn noch gibt es erst wenige zugelassene Therapien, die auf Nanomedizin basieren. So funktionieren bestimmte Impfstoffe gegen Grippe und Hepatitis mithilfe der Nanomedizin und es gibt gewisse zugelassene Medikamente gegen Krebs und Erkrankungen des Nervensystems. Klar ist aber auch, dass die Nanomedizin für die Zukunft unzählige, interessante Horizonte eröffnet und sehr vielfältig anwendbar ist. Denn viele Krankheitsprozesse im menschlichen Körper spielen sich im Nanobereich ab. Die Bausteine des Lebens – Proteine, Enzyme, DNA und andere wichtige Moleküle – sie alle haben Grössenordnungen im Nanometerbereich.

Das Problem ist, dass viele Werkzeuge der Medizin wie etwa Skalpell, Strahlentherapie oder Herzkatheter nicht in den Nanometerbereich vordringen können. Wirkstoffe können dies zwar, aber bei ihnen stellt sich oft das oben erwähnte Problem: Sie wirken zu wenig spezifisch. So wie die Entwicklung von immer besseren Mikroskopen die Medizin im 19. und 20. Jahrhundert revolutioniert hat, beispielsweise indem sie die Beobachtung von Bakterien ermöglichten, sollen die neuen Werkzeuge der Nanomedizin die Medizin des 21. Jahrhunderts vorantreiben. Im Folgenden werden einige Werkzeuge und Anwendungen in der Nanomedizin vorgestellt.

Das erste Rasterelektronenmikroskop von M. von Ardenne.
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