8. Forschung muss intensiviert werden
Zwischen 1965 und 2000 wurden lediglich zwei neue Antibiotikaklassen auf den Markt gebracht. Dies liegt einerseits daran, dass lange Zeit davon ausgegangen wurde, dass man den Kampf gegen die Bakterien so gut wie gewonnen hat. Andererseits rentieren sich Antibiotika für die Pharmaindustrie nur bedingt. Antibiotika werden nur über einen relativ kurzen Zeitraum eingenommen, deshalb sind sie finanziell weniger interessant als ein Medikament, das über Jahre eingenommen werden muss. Zudem besteht immer das Risiko, dass Bakterien dann auch gegenüber dem neu entwickelten Antibiotikum resistent werden und sich die Investition am Ende finanziell nicht auszahlt.
Trotz dieser Hürden wurde die Forschung an Antibiotika in den letzten Jahren wieder verstärkt, denn das Problem der Antibiotikaresistenzen hat sich verschärft. So etwa haben sich die Basler Firmen BioVersys, Basilea Pharmaceutica und Polyphor auf die Entwicklung neuartiger Antibiotika spezialisiert. Aber auch die Roche-Tochter Genentech entwickelt neue Wirkstoffe gegen multiresistente Bakterien. Und die Forschung zeitigt erste Erfolge. Denn im neuen Jahrtausend wurden weltweit bereits sechs neue Antibiotikaklassen auf den Markt gebracht.