5. Geschichte
1. In der Geschichte der Menschheit gab es immer wieder hochentwickelte Kulturen, die über ein beachtliches medizinisches Wissen verfügten und denen nachgesagt wird, dass sie die Wirkung der Schimmelpilze kannten. So legten z. B. Chirurgen in der Antike und im Mittelalter schimmelige Lappen auf die Wunden, um Infektionen zu verhindern.
2. Aus einem Schimmelpilz der Gattung Penicillium isolierte Bartolomeo Gosio im Jahre 1893 Mycophenolsäure, mit welcher er das Wachstum des Milzbranderreges hemmen konnte. Doch die Resultate wurden international nicht beachtet.
3. 30 Jahre vor Alexander Fleming, im Jahre 1897, schrieb Ernest Duchesne seine Doktorarbeit über die antibiotische Wirkung von Schimmelpilzen. Dabei half ihm die Beobachtung, dass die in dem Militärhospital beschäftigten Stallknechte die Pferdesättel in einem dunklen, feuchten Raum aufbewahrten, um die Bildung von Schimmelpilzen zu fördern, da dadurch Wunden, die durch das Scheuern der Sattel entstünden, schneller abheilen.
4. Im Jahre 1935 kam das erste Sulfonamid auf den Markt, das insbesondere gegen Streptokokkus-Infektionen wirksam war. Streptokokkus-Bakterien verursachen z. B. Scharlach, Hirnhautentzündung oder Harnweginfektionen.