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Lebensretter Antibiotika

Die Entdeckung der Antibiotika ist eine der bedeutendsten medizinischen Errungenschaften überhaupt. Antibiotika sind die schärfste Waffe im Kampf gegen bakterielle Infektionen und haben Millionen Menschenleben gerettet. Doch die Wunderwaffe wird zunehmend stumpf.

4. Mit Schimmel gegen Bakterien

Ist Schimmel nicht ungesund und giftig? Stimmt, aber nur zum Teil. Schimmelpilze haben auch heilende Eigenschaften. Im Jahre 1928 kehrte der schottische Arzt Alexander Fleming aus den Ferien in sein Londoner Labor zurück und fand dort eine Reihe von noch nicht gereinigten Petri-Schalen (siehe Bild) vor, in denen er vor seinen Ferien Bakterien gezüchtet hatte. Einige dieser Schalen waren mit einem grünlichen Schimmelpilz namens Penicillium befallen. Dabei fiel Fleming etwas auf: Um den Schimmel herum wuchsen keine Bakterien. Daraus schloss er, dass die Schimmelpilze die Bakterien verdrängt hatten. Diese zufällige Beobachtung war die Geburtsstunde des ersten Antibiotikums, des Penicillins.

Doch seine Beobachtung versank in den Archiven. 1939 stiessen die jungen britischen Wissenschaftler Howard Walter Florey und Ernst Boris Chain auf Flemings Arbeiten und isolierten den Wirkstoff. Wenige Jahre später machten sie Tests an Menschen und 1942 ging erstmals ein Antibiotika-Medikament in die Produktion. 1945 wurde Alexander Fleming zusammen mit Florey und Chain mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet. Erstmals in der Geschichte waren Ärzte nicht mehr hilflos im Kampf gegen von Bakterien ausgelöste Krankheiten wie Diphtherie, Scharlach, Blutvergiftung oder Lungenentzündung.

Alexander Fleming