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Zwischen Likes und Leistungsdruck: psychische Gesundheit von Jugendlichen in der Schweiz

Junge Menschen befinden sich in einer Phase der Veränderungen – körperlich, emotional und sozial. Während sie auf Social Media grossem Vergleichsdruck ausgesetzt sind, leben sie gleichzeitig in einer Welt, die von Unsicherheiten geprägt ist: Kriege, Klimawandel und gesellschaftliche Veränderungen belasten sie zunehmend. Wie steht es um die psychische Gesundheit von Jugendlichen in der Schweiz?

2. Alles normal – oder schon zu viel? Psychische Probleme bei Jugendlichen erkennen

In der Pubertät verändert sich vieles, auch die Beziehung zu den Eltern oder zu Freunden. Ängste, Trauer, Wut gehören in dieser Phase dazu. Aber welche Veränderungen sind «normal» – und wann sollte man genauer hinschauen?

Wir haben gesehen: Psychische Belastungen sind unter Jugendlichen weit verbreitet. Es ist zentral, solche Probleme früh zu erkennen – denn Symptome einer psychischen Belastung wie einer Depression können sich unbehandelt verstärken. Ein zusätzliches Problem ist, dass ohne Behandlung weitere Krankheiten – zum Beispiel Angst- oder Panikstörungen – dazukommen können. Symptome einer psychischen Belastung sind zum Beispiel: Traurigkeit, Antriebslosigkeit, sozialer Rückzug, Suizidgedanken, Aggressivität. Auch können körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen dazukommen, denen keine spezifische Ursache zugeordnet werden kann.

Normales Verhalten von Teenagern vs. ernstzunehmende Erkrankung
Oftmals ist es für das soziale Umfeld – zum Beispiel für Eltern oder Freunde – schwierig, zu erkennen, ob tatsächlich eine Depression vorliegt oder es sich um normale Symptome der Pubertät handelt. Denn die Pubertät ist geprägt von Identitätssuche, hormonellen Veränderungen und dadurch vermehrten Stimmungsschwankungen. Das Gehirn verändert sich in der Pubertät – wie auch soziale Beziehungen und die Gefühlswelt.

Eine psychische Erkrankung könnte vorliegen, wenn mehrere Symptome gleichzeitig über einen längeren Zeitraum (länger als zwei Wochen) auftreten – insbesondere dann, wenn sich die Jugendlichen von ihrem Freundeskreis zurückziehen oder wenn die schulische Leistung, der Schlaf, Appetit oder die sozialen Beziehungen beeinträchtigt sind.

Dabei sollte der gesamte Alltag berücksichtigt werden: Ziehen sich Jugendliche nur von ihren Eltern zurück und pflegen weiterhin Freundschaften und Hobbys, ist dies nicht unbedingt besorgniserregend. Gemäss Fachpersonen könnte ein psychisches Problem hingegen vorliegen, wenn die Jugendlichen plötzlich sämtliche Beziehungen und Hobbys vernachlässigen und/oder ein Suchtverhalten zeigen.

  1. World Health Organization. Promoting Mental Health – concepts, emerging evidence, practice, 2004. ↩︎