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Biopharmazeutika herstellen

Um Biopharmazeutika herzustellen, braucht es nicht nur Bioreaktoren und Fermenter, sondern auch Forscherinnen und Forscher, die an den richtigen Einstellungen tüfteln. Jede noch so kleine Veränderung hat einen Einfluss auf das am Ende hergestellte Biopharmazeutikum.

Ob man für vier Leute kocht oder für vier Millionen, ist ein gewaltiger Unterschied. Genauso geht es Forscherinnen und Forschern, die ein Medikament in Form eines Proteins im grossen Stil herstellen möchten.

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Wie funktioniert Avastin?

Tumore brauchen einen konstanten Nachschub an Sauerstoff und anderen Nährstoffen, wenn sie wachsen wollen. Tumore erhalten diesen Nachschub, indem sie den Bau von Blutgefässen «in Auftrag geben». Dieser Prozess heisst Angiogenese (siehe Videos). Um diesen Prozess zu starten, sendet der Tumor Signale an die umliegenden Blutgefässe. Dies geschieht über die Ausschüttung von VEGF (Vascular endothelial growth factor). VEGF und andere Moleküle sorgen dafür, dass die umliegenden Blutgefässe in Richtung Tumor wachsen (siehe Kapitel Monoklonale Antikörper). Avastin wirkt nun als Angiogenese-Hemmer, indem es an die VEGF-Moleküle bindet. Dadurch können diese nicht mehr an den VEGF-Rezeptor binden und die Blutgefässe können sich nicht mehr in Richtung Tumor bewegen. Der Tumor erhält weniger Nachschub an Sauerstoff und Nährstoffen. Das Wachstum des Tumors wird eingeschränkt.

Angiogenese kurz erklärt. Quelle: Howard Hughes Medical Institute.
Funktionsweise von VEGF kurz erklärt. Quelle: Howard Hughes Medical Institute.
Der Tumor (oben links) sendet Signale an die umliegenden Blutgefässe in Form einer VEGF-Ausschüttung. Der Antikörper in Avastin (grün/violett) bindet an das VEGF-Molekül und verhindert damit, dass diese ihre Wirkung entfalten können.
© Genentech