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Corona – ein Virus verändert die Welt

Neuartige Viren können jederzeit auftauchen und zur Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung, aber auch für die Gesellschaft und für die Wirtschaft werden. Seit Anfang 2020 sorgt ein solches Virus für eine Pandemie: Sars-CoV 2. Weitreichende Massnahmen zur Eindämmung wurden nötig und die medizinische Forschung setzt alles daran, einen Impfstoff zu entwickeln.

3. Die Erkrankung Covid-19

Das Coronavirus löst die Erkrankung Covid-19 aus (Covid-19 steht für Corona virus disease 2019). Aber wie gelangt das Virus in unseren Körper? Und wie vermehrt es sich dort? Das Coronavirus wird hauptsächlich über Tröpfcheninfektion übertragen. Das heisst, beim Husten oder Sprechen gelangen winzige Tröpfchen, die Viren enthalten, in die Luft. Andere Menschen atmen diese ein. Daneben ist auch eine Ansteckung über kontaminierte Gegenstände möglich, etwa über Türklinken, Bleistifte etc. Wenn wir solche Gegenstände oder Oberflächen anfassen und uns mit den Händen die Augen reiben oder an den Mund fassen, können wir uns infizieren. Sobald das Virus in unseren Körper eingedrungen ist, beginnt es, unsere Zellen zu befallen und sich zu vermehren.

Wie Coronaviren menschliche Zellen übernehmen

Für das Andocken an die Wirtszelle ist das Spike-Protein verantwortlich. Das Virus geht dabei besonders schlau vor: Es tarnt sich, ähnlich einem trojanischen Pferd, denn das S-Protein sieht aus wie ein Protein, das die menschliche Zelle bereits kennt. Daher lässt die menschliche Zelle das Virus eintreten (dieser Vorgang heisst Endozytose).

Ist das Virus in der Zelle, kann es vorerst unbemerkt wirken. Es übernimmt die Kontrolle über die Wirtszelle und lässt diese für sich arbeiten. Die Zelle wird zur Virenfabrik. Die neuproduzierten Viren verlassen die Zelle (Exozytose) und befallen Nachbarzellen. Dieser Vorgang bleibt vom Immunsystem jedoch nicht unbemerkt, es löst einen Alarm aus. Sofort fährt es alle Geschütze gegen den Eindringling auf – Fresszellen, T-Zellen, im Verlauf auch Antikörper, die das Virus und die befallenen Zellen erkennen und angreifen. Die Symptome dieser Abwehrreaktion des Körpers kennen wir alle: Wir bekommen Fieber oder Husten. Die toten Zellen landen als Schleim im Taschentuch. In schweren Fällen kommt es zu Schwellungen in den Lungen, Atemnot, Herzrhythmusstörungen. Die Nieren können aussteigen, der Blutdruck fällt ab – in schweren Fällen kann das zum Tod führen.

Einen typischen Krankheitsverlauf gibt es bei Covid-19 allerdings nicht. Nach aktuellem Kenntnisstand verläuft die Infektion bei 80 Prozent der Patientinnen und Patienten mit gar keinen Symptomen oder nur leichten Symptomen wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Hals- und Kopfschmerzen sowie Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns. Bei 15 Prozent der Patienten verläuft die Krankheit schwer und bei 5 Prozent so schwer, dass sie auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Etwa 1 Prozent aller Patienten stirbt.