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Lebensretter Antibiotika

Die Entdeckung der Antibiotika ist eine der bedeutendsten medizinischen Errungenschaften überhaupt. Antibiotika sind die schärfste Waffe im Kampf gegen bakterielle Infektionen und haben Millionen Menschenleben gerettet. Doch die Wunderwaffe wird zunehmend stumpf.

1. Was sind Antibiotika?

Sie kommen als Saft, Tabletten, Tropfen oder Kapseln daher und sehr viele von uns haben sie bei einer Hals-, Lungen- oder Mittelohrentzündung schon einmal eingenommen: Antibiotika. Antibiotika gehören zu den weltweit am meisten verschriebenen Medikamenten. In der Schweiz werden in der Humanmedizin täglich etwa 85’000 Tagesdosen Antibiotika verkauft. Auch rund 90 Jahre nach ihrer Entdeckung sind Antibiotika weltweit der Bakterienkiller Nummer eins, zu dem es keine Alternativen gibt.

Doch ihr Ruf hat in den letzten Jahren gelitten: Immer öfter tauchen Antibiotika auf, wo sie nicht auftauchen sollten, etwa im Fleisch oder in der Milch. Und immer öfter wirken sie nicht, wie sie wirken sollten.

Bakterien an den Kragen gehen

Ob Bronchitis, Lungenentzündung, Harnwegsinfektion oder eine Blutvergiftung: Grundsätzlich ist jede Krankheit, die durch Bakterien ausgelöst wird, mit Antibiotika zu besiegen. Antibiotika sind chemische Verbindungen. Sie werden entweder mit Hilfe von Mikroorganismen (z.B. Schimmelpilzen) hergestellt oder durch chemische Synthese. Viele Antibiotika sind jedoch so komplex aufgebaut, dass sie nicht synthetisch hergestellt werden können, sondern nach wie vor aus Mikroorganismen gewonnen werden müssen.

Der Name Antibiotika kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie «gegen Lebendes». An den Kragen geht es aber nur den Bakterien, denn Antibiotika hemmen deren Wachstum oder töten sie ab. Sie sind quasi Hilfspolizisten, die dem körpereigenen Abwehrsystem (Immunsystem) zu Hilfe eilen, wenn dieses die Bakterien nicht oder nicht schnell genug bekämpfen kann.